HK Lindenhof

Rosie pflegt immer zu sagen, dass sie mit ihrem Nachnamen eigentlich gar nicht anders hätte können, als Reiterin zu werden. Tatsächlich musste Rosie allerdings sehr für ihre ersten Reitstunden kämpfen und bis zum Schluss sich das Geld dafür selbst im Stall oder mit Nachhilfe erarbeiten. Bei der Nachhilfe stellt sie sich allerdings deutlich besser an als bei der Stallarbeit, was einfach an ihrer Körpergröße liegt. Rosie ist klein und zierlich, obwohl sie ein Jahr älter ist als ihre Jahrgangskollegen. Man sieht ihr an, dass ihr Opa Chinese war, hat sie doch das typisch asiatische feine, dunkle Haar, das ihr offen bis zum Hintern reicht. Allerdings trägt sie ihre Haare nie offen, sondern lässt sich immer irgendwelche Knoten- und Flechtfrisuren einfallen. Wenn man ihre Familie an ihrer Körpergröße und ihren Haaren erkennt, so erkennt man ihre Intelligenz wohl an der Hipster-Brille mit dem dicken schwarzen Rahmen. Meistens ist Rosie eher in sich gekehrt, sie ist ein wenig schüchtern und beginnt von sich aus keine Konversation. Wenn man sie allerdings zum Sprechen bringt, merkt man, was für ein fröhliches, aufgewecktes Mädchen ist sein kann. Mit Vorliebe steckt sie ihre Nase in die Bücher, ganz besonders natürlich Pferdebücher, wobei sie Sachbücher und Romane gleichermaßen verschlingt. Wenn man irgendwo nicht weiter weiß, kann man sich stets an Rosie wenden, sie scheint als Kind ein ganzes Lexikon verschluckt zu haben, aus dem sie ganz gut zitieren kann - und was sie nicht weiß, hat sie innerhalb von Sekunden nachgeschlagen. Trotzdem drängt Rosie anderen ihr Wissen niemals auf, sie würde auch niemanden korrigieren, weil sie keinen Streit anzetteln will. Erst wenn sie nach ihrer Meinung gefragt wird, sprudelt es oft nur so aus ihr heraus, wobei sie gern vom Hundertsten ins Tausendste kommt und sich manchmal in Erklärungen verliert, die wesentlich komplizierter sind, als sie sein müssten. Insgesamt ist Rosie eher ein Denker, der auch beim Reiten lieber alles nachliest und genau nachfragt, anstatt es auszuprobieren. Dafür zeigt sich dann im Sattel ihr Perfektionismus, wenn sie geduldig an einer Übung arbeitet, bis Besserung eintritt. Als Stimme der Vernunft braucht aber selbst Rosie gelegentlich Hilfe von außerhalb, damit sie sich in ihren Perfektionismus nicht zu sehr hineinsteigert. Pferde und Menschen haben auch manchmal ihre schlechten Tage.