HK Lindenhof

Schon sein Name allein zeigt ganz deutlich, dass man es hier nicht mit einem 0-8-15 Pferd zu tun hat: Aeronaut. Das klingt nach Einzigartigkeit, Klasse und einer gewissen Leichtigkeit, wie nur das Element Luft es einem vermitteln kann. Natürlich sollte man nicht allzu viel in einen Namen hineininterpretieren, aber bei Aeronaut gönnen wir uns diesen Luxus einfach mal, denn der schwarze Hengst steht diesen acht Buchstaben in keinster Weise nach. Im zarten Alter von zwei Jahren haben wir den Jungspund zu uns auf den Hof geholt, nachdem er im Alter von sechs Monaten von seinem Züchter, der Hengststation Bolero, auf das Gestüt Nereus kam und nun letztendlich zu uns. Interessant wurde der Hengst nicht nur durch seine Rasse, die wir bei uns bis dato noch nicht vertreten hatten, sondern auch durch ein paar bekannte Namen in seinem Pedigree. Vater Amargeddon ist als Zuchthengst schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr und es verwundert uns kaum, dass Aeronaut ein gutes Care-Paket von ihm mitbekommen hat. Rein äußerlich ließen sich schon in zartem Alter deutliche Parallelen zu seinem Vater feststellen, nicht nur durch die Fellfarbe, sondern auch durch den sehr schlanken, wenngleich auch muskulösen Körperbau. Auch charakterlich entdeckten wir im Sprössling viel von seinem Vater, der nicht selten durch sein Temperament auf sich aufmerksam gemacht hat. In Neugier und Entdeckerlust steht der Junghengst ihm kein bisschen nach, denn schon immer musste er alles auf eigene Faust erkunden und ausprobieren. Wenn ein Hengst neugierig durch die Gegend wuselt und alles und jeden erst einmal ausgiebig beschnuppert, dann ist es auf jeden Fall Aeronaut. Das Ganze kommt allerdings auch nicht von ungefähr, denn auch Armageddons Eltern Liberty und Windspiel Ass zählen nicht gerade zur schüchternen und ruhigen Sorte Pferd. Ganz anders sieht es da allerdings auf mütterlicher Seite aus, denn Aeronauts Mutter Airbrush schlägt mit ihrer sanftmütigen, freundlichen Art stark nach den ihren. Diese Eigenschaft hat sich bei Aeronaut nicht unbedingt durchgesetzt, was vielleicht aber auch daran liegen mag, dass er letztendlich ein Hengst ist, aber trotzdem sind die Gene seiner Mutter nicht zu verachten. Wenngleich der Junghengst sehr frech sein mag, könnte er genau wie Airbrush nie einer Fliege etwas zu Leide tun, geschweige denn einem Menschen. Er kann anstrengend und recht ungezogen werden, wenn er nicht genug Aufmerksamkeit bekommt, aber er meint es nie wirklich böse. Man sollte sich immer bewusst darüber sein, dass so ein temperamentvoller und energiegeladener Junghengst wie er eben viel Beschäftigung braucht. Es schadet nicht, ihm eine feste Bezugsperson zur Seite zu stellen, denn je mehr er sich an einen Menschen gewöhnt, desto gelassener und umgänglicher wird er in dessen Gegenwart. Für sein Training sehen wir es auch als essenziell an, dass ihm ein fester Trainer zugeteilt ist, denn ohne eine tiefe Basis von Vertrauen funktioniert bei Aeronaut nicht wirklich viel und das wäre unheimlich traurig, denn wir sehen bei ihm eine große Karriere im Dressursport voraus! Schon jetzt zeigt er sich in den ersten Trainingseinheiten als sehr energiegeladen und lernbegierig, was für uns beste Voraussetzungen sind.